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Der
Chef der SBB, Andreas Meyer, will endlich schaffen, was all seinen
Vorgängern nicht gelungen ist, und sich vollständig von den
Fahrkunden lösen. Das sagte Meyer in einem Interview mit dem „BUND“.
Die
Passagiere seien der mit Abstand grösste Unsicherheitsfaktor der
SBB, sagte Meyer. “Sie kommen zu spät zum Gleis, weil sie sich
noch etwas zu essen kaufen, behindern damit die pünktliche Abfahrt
des Zuges, versauen die Sitze mit Kaffee voll, bringen Schmutz und
Unrat in die Gänge und auf die Sitze – all das kostet jedes Jahr
Milliarden!”
Der
grösste Teil der Verspätungen gehe auf das Konto von
unzuverlässigen Passagieren. Auch die Departementschefin und
zuständig für die SBB, Doris Leuthard hat in einem Gespräch mit
Meyer und der Konzernführung gefordert, den überteuerten Faktor
Passagier endlich aufs Abstellgleis zu stellen. Im Zuge der noch
immer geplanten Bahnreformen sei dies der wichtigste Schritt, um sich
profitabel aufzustellen, heisst es aus Leuthard's Departement.
Bereits
Meyer's Vorgänger Benedikt Weibel hat seinerzeit versucht, die
Passagiere loszuwerden – mit nur mässigem Erfolg. Leuthard setzte
auf Abschreckung und erhöhte in immer kürzeren Abständen die
Ticketpreise und verringerte die Taktzeiten viel befahrener Strecken;
ohne, dass diese Massnahmen zu einem nennenswerten Rückgang der
Passagiere führte.
Meyer
will es nun radikaler angehen. In den kommenden Wochen werden
zunächst Pendler und Vielfahrer die Kündigung erhalten, die zum
Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 wirksam wird. Schüler sollen
noch schneller aus den Zügen verschwinden, besonders sie halten
vielfach den Betrieb auf und verursachen damit hohe Kosten.
Was
aus den dann vielen arbeitslosen Passagieren werden soll, ist noch
unklar. “In einer rationalisierten Welt sind sie ohnehin schon
heute ein Relikt aus längst vergangenen Tagen,” heisst es herzlos
aus der SBB-Zentrale. Wahrscheinlich werden sich regionale
Auffanggesellschaften gründen, die die Passagiere zu günstigeren
Konditionen aufnehmen.
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